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Was ist ein Mantra

Der Begriff Mantra kommt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Worten man und tra zusammen. Dies kommt von manas und trajate und bedeutet soviel wie Geist und befreiend. Ein Mantra ist eine Klangschwingung und ein Gedankeninstrument, dass auf subtile Weise unseren Geist reinigt und ein Gefühl von Wohlwollen entstehen lässt.

Shakti – die Kraft des Wortes

In jedem Wort das wir aussprechen verbirgt sich Shakti (eine Kraft). Reden wir über, oder denken wir z.B. an eine Zitrone, spüren wir die Säure in unserem Mund. Wenn jemand plötzlich ausrufen würde: “Da ist eine Schlange!” würden wir aufschrecken und mit unseren Augen das Tier suchen. Somit transportieren sogar gewöhnliche Worte in unserem Leben eine gewissen Energie, die etwas in uns auslöst.

Mantra – eine eindimensionale Darstellungsform der Gottheit

Im Hinduismus gibt es drei Formen eine Gottheit darzustellen: Die dreidimensionale das Murti (eine Bildgestalt), die zweidimensionale das Yantra (eine geometrische Figur), und die eindimensionale das Mantra (eine Klangschwingung). Ein Mantra ist somit ein Klangkörper, der eine göttliche Kraft in sich trägt. Es ist ein lebendiges Symbol, dass wir laut, flüsternd, oder aber gedanklich wiederholen und erfahren können.

Ein Mantra besteht aus folgenden sechs Teilen:

Rishi: Einem Rishi (einem Seher), den das Mantra während der Meditation übermittelt wurde und der mit dessen Praxis Selbstverwirklichung erlangt hat und es im Anschluss an die Welt weiter gegeben hat.

Versmaß: Das Versmaß steuert die Stimmlage.

Devata: Devata steht für die kosmische Kraft, die in dem Mantra enthalten ist und die Gottheit, die durch das Mantra verehrt wird.

Bija: Bija bedeutet Samen. Es handelt sich dabei um ein oder eine Reihe von Worten, die dem Mantra eine besondere Kraft geben. Das Bija ist die Essenz des Mantras.

Shakti: Shakti ist die Schwingungsform, die durch den Klang des Mantras erschaffen wird. Diese Schwingungsform bringt uns zu dem im Mantra verehrten Devata.

Kilaka: Kilaka steht für eine Säule, die das im Mantra verborgene Chaitanya (Energiequalität des reinen Bewusstseins) verschließt. Wenn das Kilaka (Siegel) durch die konstante Rezitation des Mantras entfernt worden ist, enthüllt sich das Chaitanya und der Praktizierende bekommt den Darshan (Segen) des angerufenen Ishta Devata (verehrte Gottheit).

Soviel Input für heute, als kleine Einführung in die Welt der Mantras. Allerdings ist Yoga gelebtes Wissen. Die Erfahrung ist es, was uns in unserem Inneren verändert nicht das Lesen darüber. Swami Sivananda hat dies in dem Satz: “Ein Gramm Praxis wiegt mehr als eine Tonne Theorie.” sehr treffend beschrieben. Deswegen sei neugierig und trage Offenheit im Herzen, wenn du das nächste Mal ein Mantra wiederholst und das gerade erlernte Wissen für dich zur Erfahrung machst.

Quelle: Göttliche Erkenntnis, Swami Sivananda